1621 wurde der Name „Neues Wirtshaus“ zum ersten Mal erwähnt, zuvor hieß das Gebäude „Herberge an der Elbenstraße“. Die Elbenstraße existierte bereits im 1. Jahrhundert als Römerstraße und verlief ähnlich wie die heutige Schwieberdinger Straße. In der „Herberge an der Elbenstraße“ fanden Fuhrleute Quartier für sich und ihre Pferde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg mussten die Freiherren das Rittergut Stammheim an das Haus Württemberg verkaufen. Anschließend war es lange Zeit ein Stützpunkt für Kutschen aller Art. Ab 1857 wurden Zuckerrüben auf dem damaligen „Gut Neuwirtshaus“ angebaut. Die Hofdomänenkammer verpachtete 1858 das Gebäude mitsamt Grundstück für den Anbau an den Stuttgarter Zuckerfabrikanten Adolf Reihlen. Bis 1934 wurde das Gut für den Zuckerrübenanbau genutzt und ging durch viele Pächterhände. Durch Familie Locher wurde das Neuwirtshaus im Jahre 1934 wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt und als Gasthaus eingerichtet. Es gab einen Festsaal mit 80 Plätzen und Wirtsstuben im Haus sowie sieben Kastanienbäume rund um das Haus als Schattenspender. 1990 wurde das alte Neuwirtshaus, das dem Ortsteil seinen Namen verliehen hatte, abgerissen, nachdem es brandbeschädigt war und längere Zeit leer gestanden hatte. Der Neubau wurde in seinem Stil dem alten Neuwirtshaus nachempfunden und dient heute als Hotel und Restaurant.